Institutionelles Schutzkonzept

Als Kinder- und Jugendverband ist es unser Anliegen, Orte und Möglichkeiten zu schaffen, in denen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausprobieren können. Wir verstehen diese Orte und Möglichkeiten als Schutzräume, die frei von gesellschaftlichen Ansprüchen, voreiligen Bewertungen und jeglicher Art von Gewalt sind. Nur so können sie der Stärkung eigener Fähigkeiten dienen und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit unterstützen. An dieser Stelle sind wir alle gefragt, die entsprechenden Rahmenbedingungen herzustellen. Nur mit offenen Augen und Ohren, mit Sensibilität, Wissen und Reflexion können wir eine Kultur der Achtsamkeit etablieren. 

DPSG Limburg

Ziel unseres Schutzkonzeptes ist es, sexuelle Übergriffe und sexualisierte Gewalt in unserem Stamm aktiv zu verhindern. Gleichzeitig soll es eine Kultur der Achtsamkeit und des Respekts im Miteinander stärken – dies gilt für alle Mitglieder, ob Leitende, Kinder oder Jugendliche.

Auf diözesaner Ebene gibt es dazu feste Regeln: Die Leitenden müssen regelmäßig ihr polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und an Schulungen zur Prävention teilnehmen. Auch in unserem Stamm haben wir ein eigenes Konzept entwickelt, das wir euch hier vorstellen möchten.

Das Wichtigste ist: Du hast Rechte!

  • Du darfst NEIN sagen! Wenn dir ein Spiel, ein Spruch oder eine Berührung unangenehm ist, hast du immer das Recht, „Nein“ oder „Stopp“ zu sagen. Deine Grenzen sind wichtig und wir respektieren sie.
  • Du hast ein Recht auf Hilfe! Wenn dich etwas bedrückt, du Angst hast oder jemand deine Grenzen nicht respektiert, dann hol dir Hilfe. Es ist mutig, darüber zu sprechen!

Hier findest du Ansprechpartner.

Zu unserm ISK 

Ermittelte Risiken
– 
Keine anonymen Beschwerdemöglichkeiten
– Thema Awareness nicht ausreichend mit Kindern und Jugendlichen thematisiert
– Fehlende definierte Regeln für den angemessenen Umgang miteinander
– Keine Aushänge zu Hilfewegen
– Nachlässigkeit bei der Auffrischung der 2d/e-Schulung
– Unklare Regelung zur Erneuerung des Führungszeugnisses

Verpflichtungen des Stammes
– Führungszeugnisse aller Leitenden alle fünf Jahre kontrollieren
– Führungszeugnisse neuer Leitender zu Beginn ihrer Tätigkeit einsehen
– Prüfung durch den Vorstand oder im Zweifel durch die diözesane Ebene
– Aushelfende behandeln den Verhaltenskodex und unterzeichnen die Selbstauskunftserklärung

Nähe und Distanz
Um Grenzverletzungen zu vermeiden, achten wir darauf:
     – Welche Spiele gespielt werden
     – Individuelle Grenzen zu respektieren

Verhalten der Leitenden
Leitende stellen ein Vorbild dar und sind sich dieser Verantwortung bewusst:
     – Sie nutzen ihre Autorität nicht aus
     – Verlassen sanitäre Anlagen, wenn Kinder duschen
     – Suchen Kinder nicht nach Zecken ab
     – Betreten Zelte und Schlafräume nicht unangekündigt

Verhaltenskultur im Stamm
– Reflexion nach jeder Aktion
– Offene Fehlerkultur
– Proaktives Feedback
– Bilder werden nur mit Zustimmung veröffentlicht oder weitergegeben
– Unangemessene Kommentare unter Bildern werden gelöscht
– Aushänge mit Beratungsstellen in Gruppenräumen

Mitbestimmung auf Augenhöhe
– Leitende achten die Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen
– Konsens wird angestrebt
– Regelmäßige Stammesversammlungen
– Jede Stufe bereitet einmal im Jahr eine Stammesgruppenstunde vor

Beschwerdemöglichkeiten
– WhatsApp-Gruppen mit Eltern für die Wös/Jupfis
– E-Mail-Adressen der Stufen auf der Website
– Persönliche Ansprache bei Gruppenleitern
– Beschwerdebox
– Onlineformular

Ansprechpersonen

Deine Eltern
Das ist meist der einfachste und schnellste Weg und du kannst dir sicher sein, dass die dir beistehen werden.

Deine Leitenden:

Direkt an die Leitende Person deiner Wahl! Wir sind immer über unsere Handys oder Mail erreichbar. Außerdem stehen dir deine Stufenleitenden immer während der Gruppenstunden zur Verfügung.

Stammesvorstand:
Das sind aktuell Labi, Hannah und Petra.
mail@dpsg-eltville.de
Julian.Labus@dpsg-eltville.de
Hannah.Meth@dpsg-eltville.de
Petra.Schleider@dpsg-eltville.de

Vor dem Gruppenraum hängt ein „Plauderkasten„, hier kannst du deine Sorgen auch einwerfen.

Diözesan Ebene, Limburg
In unserem Bistum haben wir extra einen sehr engagierten Arbeitskreis zu für dieses Thema. Hier könnt ihr euch immer gerne Melden. Das ist die Ebene direkt über unserem Stamm.
Hier geht’s zur Webseite

Weitere Möglichkeiten:
Kinder- und Jugendtelefon:
116 111
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Wildwasser Wiesbaden
0611 808 619
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Kinderschutz-Zentrum-Mainz
06131 – 61 37 37
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Hilfeportal Sexueller Missbrauch
0800 22 55 530
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Wiesbadener Opfer- und Zeugenhilfe
0611 30 82 624
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Aufarbeitung und Verantwortung auf Bundesebene

Neben unserem lokalen Schutzkonzept, das vor allem präventiv wirkt und die Sicherheit der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen heute gewährleistet, setzt sich die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) als Bundesverband aktiv mit ihrer Vergangenheit auseinander.

In einem umfassenden Prozess wird institutioneller Machtmissbrauch, insbesondere sexualisierte und spiritualisierte Gewalt, aufgearbeitet. Ziel ist es, vergangenes Unrecht transparent zu benennen, die strukturellen Ursachen zu verstehen und als Verband Verantwortung zu übernehmen. Diese Initiative ist ein wichtiger Baustein, um aus der Vergangenheit zu lernen und den Schutz aller Mitglieder nachhaltig zu stärken.

Weitere Informationen zu diesem bundesweiten Aufarbeitungsprozess finden Sie direkt auf der Webseite des DPSG Bundesverbands.

Wissenschaftliche Studie

Zur unabhängigen Untersuchung der Ursachen von Machtmissbrauch wurde eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden voraussichtlich im Herbst 2025 veröffentlicht und dienen als Basis für zukünftige Veränderungen und Maßnahmen im Verband.