Allgemein, Rover

Rover Sommerlager 2019 in Norwegen

Hardangervidda, Norwegen ??

Basti, Bene, Moritz, Tobi und Tim beim auf die Fähre warten

Montag morgens, um 4 Uhr, standen wir (Basti, Bene, Tim, Tobi, Sven) mit gepackten Rucksäcken am Pfarrzentrum. Kurzerhand wurden die Rucksäcke und die letzten noch nicht eingepackten Materialien in den Bus geräumt und ehe wir uns versahen, fuhren wir auch schon auf der Autobahn gen Norden. Erst am Abend erreichten wir unseren Zielhafen in Hirtshals, Dänemark, von wo aus unsere Fähre nach Bergen starten sollte.

Auf Deck angekommen aßen wir zu Abend und sicherten unsere Schlafplätze, da wir unter freiem Himmel schlafen wollten und so keine reservierten Schlafplätze hatten. Der Plan klang besser als es funktionierte, denn mitten in der Nacht wurden wir von starkem Regen geweckt und wir flüchteten unter ein Dach. Die Freude war nur von kurzer Dauer, denn gegen 5 Uhr wurden wir von einem Besatzungsmitglied, welches das Deck reinigen wollte, aus dem Schlaf gerissen. Die restliche Zeit, der 16 Stündigen Fährfahrt verbrachten wir so in einem Aufenthaltsraum, während das Schiff zwischen Inseln und Festland langsam auf Bergen zufuhr. Kaum hatte es angelegt waren wir schon vom Schiff runter und ein Mitglied der Gruppe (Moritz), welcher direkt nach Bergen flog, wartete bereits am Straßenrand auf uns. Wir sammelten ihn ein und fuhren weiter ins Land. Eine fünfstündige Autofahrt und zwei weitere Fähren später fanden wir uns in Kinsarvik wieder, hier sollte einen Tag später unsere Wanderung in die Hadanger Vidda, einer Hochebene direkt am Fjord, starten. An einem Bach, zu Füßen der steilen Hänge der Vidda, schlugen wir unserer Nachtlager auf. Durch die anstrengende Anfahrt trieb es uns früh in die Zelte und unsere Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen wachten wir, nach einer langen Nacht mit einem bequem weichen Moosboden, auf und frühstückten erstmals unsere Ration an Müsli mit in Bachwasser gelöstem Milchpulver. Nachdem die Zelte eingepackt waren, kauften wir noch ein paar letzte vergessene Artikel und begannen einen Fluss entlang in die Hadanger Vidda zu laufen. Durch den Steilen anstieg und die häufigen Abhänge bekamen wir direkt zu beginn eine atemberaubende, Wasserfall überzogene Landschaft geboten. Der Preis hierfür war hart. Nicht selten waren die Passagen extrem steil, bis wir Abends ein letztes mal über eine Kuppe krochen und wir einen See erblickten, an dessen Ufer wir unser Nachtlager errichteten. Ausgepowert saßen wir kurze Zeit später zusammen vor unseren Zelten und kochten uns unser Abendessen.

Die Hälfte der Gruppe entschloss sich dazu noch auf den neben dem See liegenden Berg zu klettern. Diese Bemühungen wurden belohnt denn in der ferne war, von dem Gipfel des Berges unser eigentliches Ziel zu erkennen und auch in alle anderen Richtungen war der Blick umwerfend. Der Weg nach unten machte uns mehr zu schaffen, trotzdem erreichten wir nach wenigen Minuten erneut das Nachtlager. Die Anstrengungen des Tages waren noch deutlich zu spüren und so gingen wir auch an diesem Abend früh und durchgefroren ins Bett.

Morgens früh klingelten unsere Wecker und wir machten uns wieder auf den Weg. Erst gegen Mittag erreichten wir die Stavali Hütte, welche unser eigentliches Ziel am Vorabend gewesen ist. Und auch an diesem Tag verpassten wir unser Ziel. Zu lange wäre die Strecke gewesen welche uns an Hunderten Seen, Bächen und Bergen vorbeigeführt und uns zahlreiche Anstiege hätte hoch laufen lassen. So verpassten wir unser Ziel, Torehytten, und Ließen uns an einem See nieder. Viel später hätten wir den See nicht erreichen dürfen, da unsere Trinkflaschen leer waren und unsere Bäuche vor Hunger knurrten. Auch an diesem Abend kochten wir unser Essen in den Trangias, das alltägliche Bad in dem Eiskalten Wasser konnte Sven sich auch nicht nehmen lassen. In dieser Nacht sah ich einen der zwei Sonnenaufgänge die ich in der Vidda erleben durfte. Der Nebel hing in den Tälern und der Horizont war rot gefärbt. Die Felsen Glitzerten durch den Tau der sich am Abend gebildet hatte. Da der Sonnenaufgang in Norwegen zu dieser Jahreszeit mitten in der Nacht ist, legte ich mich anschließend wieder schlafen.

Am nächsten Morgen brachen wir wieder auf und Torehytten war noch eine ganze Weile entfernt. Ließen wir aber auch nach einer kurzen Pause wieder hinter uns, genauso wie den Hårteigen, welchen wir aus zeitlichen gründen nicht besteigen konnten.

Abends schlugen wir unsere Zelte erneut am Ufer eines weitern Sees, zu Füßen der Litlos Hütte, auf. Diese Nacht war die erste, die wir am gesetzten Tagesziel verbrachten. Im strahlenden Sonnenschein nahmen wir ein Bad, das Wasser war zur Abwechslung mal warm und die Sonne, welche noch schien machte das Erlebnis perfekt.

Umso trauriger waren wir als wir am nächsten morgen nach dem Frühstück unsere Zelte wieder einpacken mussten und uns auf den Weg am See entlang machten. An diesem Tag waren wir uns das erste mal unsicher ob wir noch auf dem richtigen weg sind. Bis wir endlich nach mehreren Kilometern des Bangens an einer markanten Stelle ankamen und wir feststellen konnten, dass wir uns auf dem richtigen Weg befanden und somit erreichten wir unseren Zielort ohne eine weitere Verzögerung. Zu den Füßen der Hellevassbu Hütte, ließen wir uns au einer Halbinsel nieder. In der warmen Abendsonne legten wir uns, nach einem Bad im kalten Wasser auf die über den Tag aufgewärmten Steine. Abends viel das Zelt von Tim und Tobi auf wirklich unerklärbare Art und weise in sich zusammen. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Am nächsten Tag hatten wir die Tour fast geschafft. Der abstieg aus der Vidda war trotz des kurzen Weg Abschnitts einer der beschwerlichsten Tage. An diesem Mittag viel unser essen etwas üppiger aus als an den vergangenen Tagen an welchen es hauptsächlich Nüsse zum essen gegeben hatte. Dieses Mal Aßen wir eine warme Mahlzeit am Ufer eines kleinen Sees, wo wir dank einer dicken Moosschicht bequem sitzen konnten. Das bequeme Moos und die ausreichende Zeit verleitete uns zu einem kleinen Nickerchen bevor wir weiter liefen. Als wir in Haukeliseter ankamen mussten wir erst noch mehrere Stunden auf unsere Leiterin warten. Sie war am zweiten Tag zurück gelaufen um uns jetzt wieder abzuholen zu können.

Zusammen fuhren wir dann in unserem Bus an einen Bach der auf der Halben strecke zur Küste lag. Hier Aßen wir zu Abend und machten das erste Feuer für dieses Lager. Das erste mal gab es nun auch seit mehreren Tagen richtiges gekochtes essen und keine Tütensaucen mit Reis, Nudeln oder Kuskus. Alleine der Geruch der bratenden zwiebeln trieb uns fast in den Wahnsinn. Durch die Anstrengungen der vergangenen Tage trieb es uns trotzdem früh in unsere Betten.

Als die Zelte eingepackt waren verluden wir wieder alles im Auto und fuhren weiter in Richtung der Fjorde, wo wir uns direkt am Ufer niederließen. Eine nette Anwohnerin hatte uns erlaubt auf ihrem Grundstück für diese Nacht zu schlafen. Tim, der einzige aus unserer Gruppe mit Angel-Kenntnissen, erhielt von uns den Auftrag, mit der in Utne gekauften Angel, einen Fisch zu fangen. Feuer machen durften wir hier aber leider nicht.

Am nächsten morgen packten wir schon wieder alles zusammen und Fuhren weiter in Richtung der Küste wo wir uns erneut an einem Fjord niederließen. An diesem Lagerplatz, unmittelbar neben dem Meerwasser des Fjordes, schlugen wir unser letztes Lager auf, blieben hier diesmal aber mehrere Tage. Nachdem wir zuvor bereits durch extrem sumpfiges gebiet gestapft waren um dann zu bemerken, dass wir wohl doch noch ein Stück weiter müssen. Unser Lagerplatz war nahe der Stadt Leirvik, wo wir unser Essen kauften und unsere Wasservorräte im Rathaus auffüllten. Auch hier bekam Tim wider den Auftrag einen Fisch zu fangen, wofür wir sogar eine geeignetere Angel kauften. Unsere Hoffnungen auf einen Haigroßen Fisch wurden aber nicht erfüllt und wir kauften unseren Fisch im Supermarkt. Am vorletzten Abend machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt um dort einkaufen zu gehen. Als wir merkten, dass die Geschäfte hier nach 22 Uhr nichts mehr verkauften, suchten wir ein Lokal auf. fast sieben Kilometer liefen wir um eine überteuerte Rechnung zu erhalten. Und ernüchtert zurück zum Lagerplatz zu laufen. Noch einige runden „Arschloch“ später war es bereits an der Zeit die Zelte einzupacken und endgültig im Auto zu verstauen, um die Fähre zurück nach Deutschland nicht zu verpassen. Die Rückfahrt sollte allerdings nicht so verlaufen wie die Hinfahrt. Da wir uns diesmal direkt im Aufenthaltsraum schlafen legten wurden wir in dieser Nacht zwar nicht verscheucht aber der Starke Wellengang und die Seeluft machten uns schwer zu schaffen. Einige Stunden im Auto später schlugen wir uns die Bäuche mit Mettbrötchen zum Frühstück voll und nach dieser Kurzen Pause ging es weiter in Richtung Heimat.